Vor zwei Wochen ist, zum Glück mitten im Sommer, unsere Heizung kaputtgegangen.
Anruf beim Sanitärunternehmen meines Vertrauens und dank eines Super Service hatten wir in 2 Tagen eine neue Heizung und wieder warmes Wasser. Ja, auch im Sommer ist Duschen mit warmen Wasser angenehmer.
Nein, ich habe nicht versucht zu googeln was meine Heizung hat und was ich tun kann/muss damit sie wieder läuft.
Nein, ich habe nicht versucht rauszufinden, wer die günstigste Heizung in Hagen anbietet.
Nein, ich habe keine Brennwerttherme billig im Internet bestellt und dann gefragt, wer sie für mich einbauen kann.
Ihr wisst nicht worauf ich hinaus will?
Dann los….
Corona und Google ? Ja, richtig gelesen.
Wie gehören diese beiden Themen zusammen?
Nein, keine Verschwörungstheorie und auch keine geheime Partnerschaft um die Weltherrschaft an sich zu reißen.
Statt dessen wird in den Zeiten einer weltweiten Pandemie durch ein Virus und zahlreichen Todesfällen die Belastbarkeit von Ärzten, Tierärzten und medizinischem Personal extrem auf die Probe gestellt.
Jedes Krankenhaus und jede Tierklinik, jede Arzt- und Tierarztpraxis läuft momentan unter erschwerten Bedingungen. Wir sollen uns nicht anstecken, wir sollen keine Besucher anstecken, uns nicht untereinander anstecken, Abstand halten, Mundschutz tragen, Hände waschen, alles regelmäßig desinfizieren, Hygienepläne und komplett neue Arbeitsabläufe erstellen und als wäre das alles nicht schon höchst anspruchsvoll, sollen wir auch noch helfen.
Wer von Euch hat die erschreckende Zeitungsmeldung vor zwei Tagen gelesen?
In einem ukrainischen Flugzeug sind in Kanada französiche Bulldoggenwelpen gefunden worden.
500 Welpen!!!
Ja richtig gelesen: 500 Welpen in einem Flugzeugfrachtraum. Und davon waren 30-40 Welpen tot. Gestorben. Verhungert. Verdurstet. Eben tot.
Verkauft werden diese Welpen für ungefähr 3000 bis 4000 € in Kanada.
Was machen da schon 40 tote Welpen…..
Sowas passiert nicht nur in Kanada. Nein, illegale Welpentransporte gibt es auch hier in Deutschland und die meisten dieser armen Kerlchen werden dann bei Ebay-Kleinanzeigen verkauft.
Jedes Jahr wieder und in diesem Jahr besonders schlimm.
Es ist trocken und es ist warm. Schon im Garten warten die ersten Plagegeister, genannt Zecken, auf unsere Vierbeiner.
Was tun und was nicht tun?
Als erstes mal die Frage: Warum sollten wir überhaupt etwas tun?
Zecken sind nicht nur ekelig und trinken Blut wie die Vampire in diversen Filmen. Sie übertragen Bakterien und Erreger verschiedenster Erkrankungen wie zum Beispiel Anaplasmen, Babesien und Borrelien. Es ist also keine Lösung, die Zecken einfach Zecken sein zu lassen und die Tierchen einfach zu erdulden.
Ganz ehrlich? Ich mag auch keine vollgesogene abgefallene Zecke auf meiner Couch oder dem Wohnzimmerfußboden finden. Geschweige denn auf meinem Hund oder der Katze.
Auf unserem Instagram-Account ( @dietieraerztin ) kam gerade eine interessante Diskussion zum Thema Narkose und Narkoseüberwachung auf.
Also wollen wir das hier mal vertiefen:
Das Risiko in einer Narkose zu sterben ist für unsere Vierbeiner deutlich höher als für den Menschen.
Bei gesunden Hunden liegt die Rate der Todesfälle bei 0,05% bei der Katze sogar bei 0,11%. https://www.asahq.org/standards-and-guidelines/asa-physical-status-classification-system
Seit der letzten Studie im Jahr 1990 hat sich die Zahl der Todesfälle zumindest halbiert. Das klingt gut, wenn man aber sieht, dass sich die Sterblichkeit in der Humanmedizin um das 25-fache verringert hat, dann ist es eher ernüchternd.
In der Humanmedizin wurden seit 1950 bessere Ausbildungen und eigene Fachrichtungen im Bereich der Anaethesiologie bei Ärzten und auch OP/Intensivpflegern geschaffen. Das ist leider in der Tiermedizin noch nicht überall angekommen.
Brauchen wir einen tierärztlichen Notdienst?
Ja brauchen wir. Aber nur noch für Notfälle bitte.
Wir haben an diesem wunderschönen sonnigen Pfingstmontag Notdienst. Die Lockerungen der Corona-Beschränkungen haben gerade allen Menschen etwas Erleichterung gebracht und fast alle genießen das unglaublich schöne Wetter.
Fast alle, denn die anderen Menschen sind mit ihren Tieren beim Notdienst. Nicht nur wir haben gut zu tun, sondern auch die anderen Tierarztpraxen und Tierkliniken sind gut gefüllt.
Wenn das wirklich alles „richtige Notfälle“ wären, dann würde es wahrscheinlich ganz anders aussehen.
Corona-Lockerung ? Alles wieder wie vorher?
Im Moment ist alles anders. Alles ist neu und ungewohnt, nicht nur für Euch und Eure Lieblinge, sondern auch für uns in der Praxis. Wir versuchen für Euch da zu sein und nicht nur Eure Vierbeiner gesund zu machen, sondern auch selber gesund zu bleiben.
Wir tragen Masken und haben Plexiglas. Aber reicht das? So wie es aussieht sind weder die Tröpfchen- oder die Schmierinfektion das Hauptproblem, sondern die Ausbreitung des Virus über Aerosole. Sprich 15-20 min in einem Raum mit einem intensiven Gespräch über Euer Tier, reichen um den Raum für Stunden mit Aerosol zu befrachten. Bei 30-40 Kunden am Tag, ist die Möglichkeit einen Raum zwischenzeitlich perfekt zu lüften oder nicht zu benutzen, schlichtweg nicht machbar.Deshalb nehmen wir Euch nicht mit rein. Unsere Behandlungszimmer sind klein und 1,5 – 2m Abstand sind schlichtweg nicht drin. Die Sonne scheint und wir haben unglaubliches Glück mit dem Wetter. Draußen braucht niemand Angst zu haben sich anzustecken, also sprechen wir draußen mit Euch. Besprechen alles vorher und nachher. Nehmen Euer Tier mit rein und kuscheln es während der Behandlung. Wenn Ihr Euren Liebling wiederbekommt, reden wir draußen darüber wie es mit der Therapie weitergeht und wie Euer Schatz wieder gesund wird.
Zu jedem Leben gehört ein Ende….
Und zu jedem Ende gehört ein würdiges, schmerzloses und entspanntes Einschlafen. Ein Loslassen für alle. Herrchen und Frauchen, den Tierarzt und am Ende auch das Tier.
Ich werde so oft gefragt, wie ich damit umgehe. Ich kenne so viele Kollegen, die selbst psychische Probleme entwickeln, weil sie Tiere einschläfern sollen.
Viele Tierliebhaber schrecken vor der Euthanasie zurück, weil sie einen Zeitpunkt wählen sollen, entscheiden müssen…
Die letzte Entscheidung fällt erst, wenn es nicht mehr anders geht. Wenn alle Möglichkeiten erschöpft sind. Wenn ein unglaublich tolles Leben sich dem Ende nähert. Wenn das Leben nicht mehr lebenswert und nicht mehr schmerzfrei ist.
Als Tierärzte sind wir verpflichtet für Ihr Tier zu sprechen. Verpflichtet Leiden und Schmerz abzuwenden und den Menschen zu helfen für Ihr Tier zu entscheiden. Lebensqualität ist hier eines der Stichworte.
Diese Woche hatten wir einen spannenden Fall in der Praxis.
Bei einer Operation der Gebärmutter, die vereitert war, ist uns glücklicherweise eine recht unschöne Veränderung der Milz aufgefallen.
Milztumore sind eine der häufigsten Veränderungen beim älteren Hund.
Gut 40% der Tumoren im Bauchraum sind in der Milz.
Leider sind sie häufig bösartig und metastasieren.
Entdeckt werden sie meist erst spät und dann sind oft schon Tochtergeschwülste in anderen Organen entstanden. Die Überlebensdauer bei Milztumoren ist laut Statistik gerade mal bei 3-4 Monaten, wenn sie spät entdeckt werden.
Ist der Befund Milztumor also ein Todesurteil? Oder kann man vorbeugend etwas tun?
Wie wichtig es ist die Milchzähne und auch später die bleibenden Zähne regelmäßig zu kontrollieren haben wir heute mal direkt im Hundemund gesehen!
Wenn Sie auch schauen wollen, wie wichtig Zahnkontrolle ist, hier geht’s weiter…..
Dieser superliebe und tolle Hund hatte noch zwei Milchzähne im Mund, welche die neuen bleibenden Zähne im Wachstum massiv behindert haben.
Milchzähne, die nicht ausfallen nennt man „persistierende“ Milchzähne. Normalerweise lösen sich während des Zahnwechsels die langen Wurzeln der Milchzähne auf und werden resorbiert. Meist findet man nur sehr kleine Milchzahnstücke und vermutet dann gar nicht, dass auch Milchzähne sehr lange Wurzeln haben.